Der US-amerikanische Textilhändler Forever 21 hat zum zweiten Mal innerhalb von sechs Jahren Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen steht unter massivem wirtschaftlichem Druck, ausgelöst durch sinkende Besucherzahlen in Einkaufszentren sowie durch die starke Konkurrenz im Online-Handel.
Inhaltsverzeichnis:
- Forever 21 in den USA stark betroffen
- Deutschland spielt keine Rolle mehr
- Geschäftsmodell unter Druck
Forever 21 in den USA stark betroffen
Forever 21 hat in den USA erneut Insolvenz beantragt – und das bereits zum zweiten Mal seit 2019. Laut Gerichtsdokumenten aus Delaware betragen die Schulden zwischen 1 und 5 Milliarden US-Dollar, während die geschätzten Vermögenswerte nur zwischen 100 und 500 Millionen US-Dollar liegen.
Diese enorme Differenz unterstreicht die finanzielle Schieflage des Unternehmens. Trotz der Insolvenz sollen die Filialen in den USA weiterhin geöffnet bleiben. Allerdings ist eine schrittweise Reduzierung der Aktivitäten auf dem US-Markt geplant.
Forever 21 betont, dass der internationale Betrieb vom Verfahren nicht betroffen sei. Sowohl die Website als auch die Filialen außerhalb der Vereinigten Staaten – vor allem im Nahen Osten und in Europa – sollen aktiv bleiben. Die Expansion, die noch 2023 geplant war, steht nun auf der Kippe.
Deutschland spielt keine Rolle mehr
In Deutschland hat Forever 21 seinen einzigen Store in Berlin bereits 2019 geschlossen. Seitdem ist der Konzern vom deutschen Markt vollständig verschwunden. Der Rückzug wurde im Zuge der ersten Insolvenz vorgenommen und zeigt, dass Deutschland aktuell keine Relevanz mehr für die Markenstrategie hat.
Stattdessen hat sich das Unternehmen auf andere Regionen konzentriert – allerdings mit begrenztem Erfolg, wie die erneute Insolvenz verdeutlicht.
Geschäftsmodell unter Druck
Forever 21 verfolgt das Fast-Fashion-Modell – ein Konzept, bei dem schnell produzierte Mode zu günstigen Preisen verkauft wird. Diese Strategie gerät zunehmend in die Kritik: Überproduktion, Preisdruck und Nachhaltigkeitsprobleme sind nur einige der negativen Aspekte.
Obwohl die Risiken bekannt sind, hatte das Unternehmen noch 2023 neue Filialen in Europa und im Nahen Osten angekündigt. Die aktuelle Entwicklung macht deutlich, dass diese Strategie nicht aufgegangen ist.
Der Fall Forever 21 zeigt die strukturellen Schwächen im globalen Textilhandel: sinkende Kundenfrequenz, wachsender Online-Wettbewerb und ein Geschäftsmodell, das immer weniger den Zeitgeist trifft.
Quelle: BILD