Secondhand ist in Berlin kein Fremdwort. Doch Lulu Turtiainen hat das Prinzip neu gedacht und ihm ein modernes Gesicht verliehen. Mit ihrem innovativen Ladenkonzept "Love at second sight" setzt sie neue Maßstäbe in der Hauptstadt. Statt klassischem Flohmarkt-Flair erwarten die Besucher kuratierte Mode, persönliche Verkaufsflächen und fachkundige Beratung – alles unter einem Dach.
Inhaltsverzeichnis:
- Love at second sight revolutioniert Mehringdamm
- Lulu Turtiainens Modewissen macht den Unterschied
- Finnische Wurzeln als Inspirationsquelle
- Neues Secondhand-Erlebnis für Berlin
Love at second sight revolutioniert Mehringdamm
Im Herzen von Berlin, am Mehringdamm, betreibt Lulu Turtiainen einen besonderen Secondhand-Laden. Anders als in traditionellen Geschäften können Kundinnen und Kunden dort eine Kleiderstange mieten und ihre eigene Mode anbieten. Die Mietdauer beträgt meist 14 Tage, wie die gebürtige Finnin erklärt. Wichtig ist dabei nicht der Standort der Stange, sondern die Auswahl der Kleidung.
Empfohlen wird, mindestens 35 bis 40 Kleidungsstücke zusammenzustellen. Besonders gefragt sind Materialien wie Kaschmir und Wolle, während Fast-Fashion von Zara oder H&M weniger beliebt ist. Marken wie Primark oder Shein sind im Sortiment ausgeschlossen. Die Ladeninhaberin rät außerdem, sich eine Stange mit jemandem zu teilen, um einen ansprechenden Gesamteindruck zu erzeugen.
Lulu Turtiainens Modewissen macht den Unterschied
Neben dem Verkauf bietet Turtiainen auch umfassende Beratung zur Textilpflege und -kombination an. Ihr Know-how stammt aus dem Studium des Fashion- und Designmanagements. Damit grenzt sich ihr Konzept klar von Online-Plattformen wie Vinted ab. Kundinnen und Kunden können nicht nur Kleidung durchstöbern, sondern erhalten auch wertvolle Hinweise zur Auswahl und Pflege.
Der Laden erinnert damit eher an einen exklusiven Boutique-Bereich als an einen traditionellen Flohmarkt. Stücke aus aktuellen Kollektionen gehören ebenso zum Sortiment wie seltene Einzelteile. Die Inhaberin legt Wert darauf, dass der Raum stilvoll bleibt und Besucher sich wie beim Stöbern im Kleiderschrank anderer Menschen fühlen.
Finnische Wurzeln als Inspirationsquelle
Das Konzept von "Love at second sight" ist für viele Berliner neu, hat jedoch in Finnland eine lange Tradition. Dort sind ähnliche Modelle bereits seit den 1950er-Jahren etabliert. Nicht nur Mode, sondern auch Haushaltswaren wie Küchen- oder Badgegenstände werden auf diese Weise verkauft.
Lulu Turtiainen bringt mit ihrem Store ein Stück finnischer Kultur in ihre Wahlheimat. Das Berliner Publikum hat positiv reagiert. Der Erfolg ist so groß, dass sie inzwischen einen zweiten Laden im Stadtteil Prenzlauer Berg eröffnet hat. Dort finden sich zusätzlich Angebote für Kinderbekleidung. Das Prinzip bleibt jedoch gleich: Qualität, Nachhaltigkeit und individuelle Schätze.
Neues Secondhand-Erlebnis für Berlin
Turtiainens Idee zeigt, dass Secondhand-Shopping modern, hochwertig und persönlich sein kann. Mit zwei Standorten und einem stetig wachsenden Kundenkreis beweist "Love at second sight", dass nachhaltige Mode auch in einer Großstadt wie Berlin erfolgreich sein kann. Ein Besuch lohnt sich – nicht nur für Modebegeisterte.
Quelle: Berlin Live