Weniger bekannte Orte, authentische Erlebnisse und nachhaltiger Tourismus – das sind die Schlagworte der neuen Reiseliste von „National Geographic“ für 2025. Die Auswahl umfasst insgesamt 25 Destinationen. Neben weiten Regionen wie dem brasilianischen Cerrado oder der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal finden sich auch Städte wie Kanazawa oder Guadalajara auf der Liste. Die Fachredaktion legt dabei besonderes Augenmerk auf kulturelle Vielfalt, Naturschutz und neue Perspektiven abseits des Massentourismus.
Inhaltsverzeichnis:
- Zönobitische Klöster in Italien mit spirituellem Erbe
- Kanazawa in Japan als Ruhepol abseits von Kyoto
- Cerrado in Brasilien als bedrohtes Naturparadies
- Senegal mit kulinarischer Vielfalt und Gastfreundschaft
- KwaZulu-Natal in Südafrika mit neuem Safarikonzept
- Eine Weltreise in 25 Stationen
Zönobitische Klöster in Italien mit spirituellem Erbe
Die mittelalterlichen zönobitischen Klöster Italiens belegen Platz 6 im Ranking. Etwa 200 dieser Einrichtungen sind über das Land verteilt. Sie wurden in der Regel von Mönchen gegründet, die sich dem gemeinschaftlichen Leben und spirituellen Rückzug widmeten. Besondere Empfehlungen gelten zwei Einrichtungen in der Toskana:
- La Verna – ein Kloster aus dem 13. Jahrhundert, eingebettet in die Berglandschaft. Besuchende können an Gebeten teilnehmen oder lokale Speisen probieren.
- Abbazia di Monte Oliveto Maggiore – mit Gästezimmern, spirituellen Angeboten und eigenem Wein. Dieser wird vor Ort produziert und kann verkostet werden.
Einige dieser Klöster ermöglichen weiterhin Übernachtungen. Fast alle bieten Führungen an und erlauben Einblicke in ein sonst verborgenes Leben.
Kanazawa in Japan als Ruhepol abseits von Kyoto
Platz 9 belegt die Stadt Kanazawa an der Küste des Japanischen Meeres. Sie bietet eine Alternative zum touristisch überfüllten Kyoto. Sehenswürdigkeiten in Kanazawa:
- Der Garten Kenroku-en, einer der bedeutendsten in Japan
- Ein originales Geisha-Viertel mit erhaltenen Holzhäusern
- Das Samurai-Viertel aus der Edo-Zeit
Ein weiteres Highlight ist die Blattgoldkunst. Etwa 99 Prozent des japanischen Entsuke-Goldblatts werden hier hergestellt. In Werkstätten wie Gold Leaf Sakuda dürfen Gäste selbst Blattgold auf Gegenstände aufbringen.
Cerrado in Brasilien als bedrohtes Naturparadies
Die Cerrado-Region auf Platz 12 umfasst über zwei Millionen Quadratkilometer. Sie beherbergt rund 850 Vogelarten und über 12.000 Pflanzenarten. Trotz ihrer Größe bleibt sie für viele Reisende unbekannt. Wichtige Fakten:
- Der Lebensraum ist durch Agrarwirtschaft bedroht.
- In der Pousada Trijunção können Reisende übernachten und gleichzeitig Projekte zum Schutz des Mähnenwolfs unterstützen.
- Organisationen wie Onçafari helfen beim Erhalt des Ökosystems.
Der Cerrado ist ein Hotspot der Artenvielfalt, aber auch ein Brennpunkt des Umweltwandels.
Senegal mit kulinarischer Vielfalt und Gastfreundschaft
Senegal steht auf Platz 14 und beeindruckt durch seine Küche und seine Kultur. Die Hauptstadt Dakar gilt als kulinarisches Zentrum. Typische Speisen:
- Ceebu Jën – ein Gericht mit Fisch, Gemüse und Reis
- Soupe Kanja – eine pikante Suppe mit okrabasiertem Gemüse
Die senegalesische Esskultur „Teranga“ steht für Gastfreundschaft. Viele Gerichte werden gemeinsam gegessen, häufig im Rahmen von Kochkursen oder Street-Food-Touren. Abseits der Kulinarik warten der rosa See Lac Rose und die alte Kolonialstadt St. Louis auf Besucher.
KwaZulu-Natal in Südafrika mit neuem Safarikonzept
Die Provinz KwaZulu-Natal auf Platz 21 bietet Safarierlebnisse ohne Menschenmassen. Das Babanango Game Reserve ist rund 50.000 Hektar groß und beherbergt Elefanten, Löwen und Nashörner. Hauptmerkmale:
- Größtes Wiederansiedlungsprojekt Südafrikas
- Beobachtung gefährdeter Arten wie dem Spitzmaulnashorn
- Verschiedene Lodges mit individuellem Charakter, darunter:
- Madwaleni River Lodge (Zelte im Safari-Stil)
- Phinda Forest Lodge
- Sala Beach House an der Küste
Diese Region vereint Naturschutz, Erlebnis und Erholung in einem Konzept. KwaZulu-Natal gilt als neues Ziel für Reisende, die bewusst reisen möchten.
Eine Weltreise in 25 Stationen
Das Ranking von „National Geographic“ 2025 zeigt: Reisen verändert sich. Der Fokus liegt verstärkt auf ökologischen, kulturellen und weniger bekannten Zielen. Von den Klöstern Italiens über das Goldhandwerk Japans bis zur Artenvielfalt Brasiliens spannt sich ein globales Panorama, das jenseits bekannter Pfade verläuft.
Besonders auffällig: Unter den 25 Zielen finden sich nur sechs aus Europa, kein einziges aus Deutschland. Die Mehrheit liegt in Amerika, Asien und Afrika – dort, wo neue Geschichten warten.
Quelle: Reise Reporter