Urlaub 2025
Urlaub 2025, Foto: pixabay

Europa bleibt eines der beliebtesten Reiseziele der Welt. Doch 2025 bringt neue Herausforderungen und Regeln für Urlauber. Steigende Preise, strengere Vorschriften, überfüllte Orte und Sicherheitsfragen bestimmen die Planung. Wer unvorbereitet verreist, riskiert nicht nur Stress, sondern auch hohe Kosten. Gute Vorbereitung wird zur Pflicht: neue EU-Regeln für Flugreisen, drastisch gestiegene medizinische Kosten im Ausland und Massentourismus in vielen Urlaubsregionen verändern die Reiselandschaft spürbar.

Wichtig:

  • Neue Entschädigungsregel für Flüge ab 2025

  • 6 Länder mit hohem Massentourismus

  • Tipps zur Vermeidung medizinischer Kosten im Ausland

  • Aktuelle Sicherheitslage nach Ländern

Kroatien, Italien und Griechenland besonders betroffen

Laut einer Untersuchung von „Evaneos“ und „Roland Berger“ gelten 36 von 77 analysierten Reisezielen im Sommer als überfüllt. Besonders betroffen sind folgende sechs Länder: Kroatien, Montenegro, Bulgarien, Griechenland, Italien und Frankreich. Die Experten empfehlen, diese Regionen während der Hochsaison zu meiden.

In Kroatien wird die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe begrenzt. Griechenland erarbeitet neue Konzepte für Inseln wie Mykonos. Venedig in Italien erhebt bereits Eintrittsgebühren zur Regulierung des Besucherflusses. Frankreich leidet unter wachsender Unzufriedenheit der Einheimischen – mit Sprüchen wie „Touristen, geht nach Hause“ auf Hauswänden.

Alternativen mit weniger Trubel

Stattdessen werden vier ruhige Alternativen vorgeschlagen:

  1. Finnland – Natur, Seen und geringe Touristenzahlen

  2. Das griechische Festland – weniger überfüllt als die Inseln

  3. Die Ostsee – Küsten mit entspannter Atmosphäre

  4. Madagaskar – exotisch, abgelegen, wenig besucht

Diese Orte bieten mehr Erholung und kulturelle Authentizität als überlaufene Hotspots.

Mallorca unter Druck

Auf Mallorca verschärft sich die Lage deutlich. Die balearischen Immobilienmaklerverbände ABINI und API schlagen Alarm. Sie fordern den spanischen Premierminister Pedro Sánchez zum Handeln auf. Der Grund: die Mietpreise steigen rasant. Für viele Einheimische wird Wohnen zum Luxusgut.

Touristen müssen 2025 mit mehr Vorschriften rechnen:

  • Die Touristensteuer auf den Balearen steigt auf bis zu 5,85 Euro pro Nacht.

  • In Barcelona beträgt die Abgabe künftig bis zu 14,38 Euro pro Nacht.

  • Auf Gran Canaria kosten Verstöße wie Rauchen oder laute Musik bis zu 500 Euro.

  • Auf Mallorca darf man Liegen nicht mehr mit Handtüchern reservieren.

  • Neue Vorschriften zielen auf Partytouristen – besonders auf Mallorca und Ibiza.

Die Behörden setzen verstärkt auf Regeln, um Lebensqualität und Ordnung aufrechtzuerhalten.

Flugverspätung - Entschädigung erst nach vier Stunden

Eine neue EU-Regelung sorgt für Diskussionen. Künftig soll es eine Entschädigung für Flugverspätungen erst nach vier Stunden geben – bisher galt eine Frist von drei Stunden. Die Entscheidung trafen die Verkehrsminister der EU-Staaten, obwohl Deutschland sich dagegen stellte.

Übersicht der neuen Regelung:

Flugdauer Bisherige Frist Neue Frist Entschädigung
Bis 1.500 km 3 Stunden 4 Stunden 250 Euro
Bis 3.500 km 3 Stunden 4 Stunden 400 Euro
Über 3.500 km 3 Stunden 6 Stunden 600 Euro

Verbraucherschützer warnen, dass deutlich weniger Passagiere entschädigt würden. Fluggesellschaften argumentieren hingegen, dass sie mit der neuen Regelung eher in der Lage seien, Ersatzflüge anzubieten. Das Europaparlament muss der Änderung noch zustimmen. Die Debatte bleibt offen.

Medizinische Kosten im Ausland

Der Automobilclub ADAC warnt vor extrem hohen Behandlungskosten im Ausland. In Ägypten stiegen die Preise für ambulante Behandlungen um 26,4 Prozent. Ein ADAC-Mitglied zahlte in den USA über 13.700 Euro für die Behandlung einer Platzwunde. In Ägypten kostete eine einfache Magen-Darm-Behandlung 3.850 Euro.

Empfehlungen des ADAC:

  • Auslandskrankenversicherung abschließen

  • Vor Reiseantritt über medizinische Angebote am Zielort informieren

  • Unseriöse Anbieter meiden

  • Auf direkte Abrechnung durch Versicherer achten

Der ADAC bietet einen medizinischen Informationsdienst mit Zugriff auf über 20.000 Ärzte in 75 Ländern. Hausbesuche und Notfallunterstützung sind in vielen Regionen möglich. Die richtige Versicherung schützt nicht nur vor Kosten, sondern bewahrt auch die Urlaubsfreude.

Frankreich und Italien verlieren an Sicherheitsbewertung

Der Sicherheitsindex von „HelloSafe“ zeigt ein durchwachsenes Bild für Europa. Island, Dänemark und Österreich führen das Ranking an. Frankreich und Italien schneiden überraschend schlecht ab. Gründe sind:

  • Naturkatastrophen

  • Proteste und soziale Unruhen

  • Überlastete Gesundheitssysteme

Italien und Frankreich rangieren nur knapp vor Ländern wie Russland oder der Ukraine. Das Risiko ist besonders in Großstädten erhöht. Dagegen gelten Länder wie die Schweiz, Tschechien oder Finnland als sehr sicher.

USA - Weniger Reisen, mehr Unsicherheit

Immer weniger Deutsche reisen in die USA. Laut Trivago ging die Buchungszahl im ersten Quartal 2025 im zweistelligen Prozentbereich zurück. Grund sind die unsichere Einreisepolitik und lange Wartezeiten.

Einige Reisende wurden bei der Einreise festgehalten. Auch die politischen Unsicherheiten in den USA tragen zum Rückgang bei. Interessanterweise sind die USA das einzige westliche Land unter den unsichersten Reisezielen weltweit – trotz des Fehlens von Krieg oder Konflikten.

 Gut vorbereitet reisen spart Geld und Nerven

Wer im Sommer 2025 verreisen will, sollte frühzeitig planen und gut informiert sein. Überfüllte Orte, strengere Regeln, Sicherheitsfragen und medizinische Risiken machen eine gezielte Vorbereitung notwendig.

5 Tipps für sicheres Reisen 2025:

  1. Überfüllte Ziele meiden – Alternativen wie Finnland oder Ostsee prüfen

  2. Neue Vorschriften und Gebühren im Zielland recherchieren

  3. Auslandskrankenversicherung abschließen

  4. EU-Änderungen bei Flugverspätungen beachten

  5. Sicherheitsbewertungen vor Buchung prüfen

Mit der richtigen Planung wird der Urlaub nicht nur entspannter, sondern auch deutlich günstiger.

Quelle: FOCUS