Junge Designer feiern kreative Abschlüsse
Junge Designer feiern kreative Abschlüsse, pexels/Foto illustrativ

Am 10. Juli 2025 präsentierten Absolventinnen und Absolventen der Modeschule Berlin im Napoleon Komplex ihre Abschlusskollektionen – 63 Looks voller Ideenreichtum und Vielfalt. Der Veranstaltungsort in Berlin-Friedrichshain bot mit seinem industriellen Flair die perfekte Bühne für ein modisches Gesamterlebnis. Die Modenschau mit dem Titel „IT’S TIME“ war innerhalb weniger Tage ausverkauft. Die Tickets kosteten 12 Euro.

Inhaltsverzeichnis:

Präsentationen von Lena Pippèrr und Maxine Guyomard

Die Besonderheit lag in der Organisation: Diese wurde komplett von den Absolventen übernommen. Von Budget und Location über Ablauf und Soundtrack bis zur Inszenierung auf dem Laufsteg – alle Entscheidungen lagen bei den beiden Abschlussklassen. Lehrkräfte wie Sebastian Raidt, Sonja Walter und Jörn Ruebsam standen beratend zur Seite.

Lena Pippèrr präsentierte „Chromatic Emotions“ – eine Kollektion, die Emotionen durch Farbspektren ausdrückt. Intensive Farbtöne, durchdachte Schnitte und eine vielschichtige Gestaltung verliehen jedem Look Tiefe. Ihre Arbeiten gehörten zur Klasse MOD221, die nach dreijähriger Ausbildung im Modedesign abschloss.

Maxine Guyomard zeigte mit „Take the Beach to the Business“ eine Kollektion, die Business-Anzüge mit handbemalten Streifen neu denkt. Die Kombination aus Professionalität und sommerlicher Leichtigkeit schuf eine eigenständige Ästhetik. Der Stil bewegte sich zwischen klassisch und verspielt, mit klarem modischen Anspruch.

Paula Neumann (Klasse ASS231) kombinierte in ihrer Arbeit „Nachmittag ‚Nachttag‘“ Symbolik und Geschichte weiblicher Selbstbestimmung. Elise Urban stellte vier Outfits zu den vier Jahreszeiten vor – als modisches Plädoyer für Wandelbarkeit im Alltag.

Starke Statements von Sümeyye Sergek und Sarah Baumgarten

Sümeyye Sergek überzeugte mit „Aura der Göttlichkeit“, einer Kollektion, die Anmut und Stärke visuell vereinte. Fließende Stoffe, klare Formen und subtile Details symbolisierten weibliche Kraft. Die Arbeit zählte zu den ausgereiftesten Designs des Abends.

Sarah Baumgarten präsentierte mit „Mann oder Bär?“ eine politisch motivierte Kollektion, die Kleidung als Schutzschild interpretiert. Ihre Entwürfe thematisierten Verwundbarkeit, Widerstand und Geschlechterrollen. Der Titel verwies ironisch auf stereotype Zuschreibungen.

Ines Mendiri verwob in „Schloss Reichenbach“ historische Rollenbilder mit modernen Silhouetten. Die Neuinterpretationen von Königin, Prinzessin, Hofdame und Ritterin wurden mit innovativen Materialien umgesetzt. Melek Ata verband in „Ornaments of Change“ osmanische Tradition mit zeitgenössischem Design aus der Türkei.

Ironie, Protest und persönliche Reise

Josephine Kuhle entwarf mit „Pterygota Botanika“ eine Kollektion aus zarten Stoffen, inspiriert von Insektenflügeln und Blütenformen. Die Arbeit war detailreich, träumerisch und technisch präzise gefertigt. Vivien Hain zeigte in „Fallen Angels“ Looks zwischen Rebellion und Eleganz.

Julia Zywietz setzte mit ihrer Kollektion „Proletariat“ einen bewussten Gegenentwurf zur Ästhetik des Old Money. Sie würdigte Arbeiterkultur und Einfachheit mit robusten, tragbaren Outfits. Ein starker Kontrast zu Kollektionen wie „Black Bloom“ von Estelle Lallemand oder „Old Money“ von Lou Pigett, die den elitären Stil bewusst ironisierten.

Matilda Kretschmar setzte in „Schliesse die Augen“ auf Selbstfürsorge als Designansatz. Ihre vier Looks begleiteten eine emotionale Reise mit vielfältiger Materialität. Valerie Gebers hingegen ließ politische Hoffnungslosigkeit und persönliche Visionen in ihrer Arbeit „Weißt du, was dann ist?“ miteinander verschmelzen.

Eigenständigkeit als zentrales Element

Die Show verband Professionalität mit individueller Handschrift. Jedes Design spiegelte persönliche Perspektiven, Erfahrungen und Stile. Die gezeigten Kollektionen kamen sowohl aus dem zweijährigen Ausbildungsgang zur Modeassistenz (ASS231) als auch aus dem dreijährigen Modedesign-Programm (MOD221).

Die Vielfalt der Themen reichte von Zirkusfiguren bei Antonia Jungmann („Silent Circus“) über Naturästhetik bei Melle Seubert („Green Academia“) bis hin zu Musikübersetzungen in Stoff bei Linda Zissel („Ambient“). Auch Kontraste wie bei Asal Aminzadeh oder die Neuinterpretation von Klassikern bei Anna Konrad („Alles und Nix“) wurden mutig umgesetzt.

Die Abschlussmodenschau der Modeschule Berlin war nicht nur ein Schaufenster für kreative Exzellenz, sondern auch ein Beweis für die Eigenverantwortung und Gestaltungsfreude der neuen Generation von Modemachern.

Quelle: Fashion Street Berlin

 

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