Früher Start in die Rente
Früher Start in die Rente. Foto: Pixabay/Pixabay-Lizenz

Ab dem kommenden Jahr will die Bundesregierung Familien stärker bei der Altersvorsorge unterstützen. Kinder ab dem sechsten Lebensjahr sollen monatlich zehn Euro vom Staat auf ein persönliches Rentendepot erhalten. Das Modell soll langfristig den Einstieg in die private Altersvorsorge erleichtern und neue finanzielle Sicherheit im Alter schaffen. Bis zum 18. Geburtstag können insgesamt 1.440 Euro staatlich gefördert werden.

Inhaltsverzeichnis:

Frühstart-Rente für Kinder in Deutschland

Die sogenannte Frühstart-Rente ist Teil der sozialpolitischen Reformen, die nach der Mütterrente und der Aktivrente folgen sollen. Union und SPD planen, das Projekt noch in diesem Jahr zu konkretisieren, um den Starttermin am 1. Januar 2026 einzuhalten. Die Förderung gilt rückwirkend ab diesem Datum. Jedes Kind, das in Deutschland eine Bildungseinrichtung besucht, profitiert von dieser Maßnahme.

Zwischen dem sechsten und achtzehnten Lebensjahr überweist der Staat monatlich zehn Euro auf ein individuelles Altersvorsorgedepot. Dieses Depot ist kapitalgedeckt, privatwirtschaftlich organisiert und langfristig steuerfrei. Damit sollen Kinder frühzeitig den Grundstein für ihre spätere finanzielle Absicherung legen.

10 Euro monatlich vom Staat vom 6. bis zum 18. Lebensjahr
10 Euro monatlich vom Staat vom 6. bis zum 18. Lebensjahr, Foto: Pixabay/Pixabay-Lizenz

Berechnungen zur möglichen Rentenhöhe

Der Frühstart-Rentenrechner zeigt, wie sich die Einzahlungen bis zum Renteneintritt entwickeln können. Es gelten dabei vereinfachte Annahmen:

  1. Das Renteneintrittsalter liegt bei 70 Jahren.
  2. Die staatliche Förderung endet mit 18 Jahren.
  3. Monatliche private Einzahlungen sind bis 200 Euro begrenzt.
  4. Anlagekosten werden nicht berücksichtigt.

Ein Kind, das ab dem sechsten Lebensjahr bis zur Volljährigkeit zehn Euro monatlich erhält und ab 18 weiter selbst einzahlt, kann bei einer durchschnittlichen Rendite von 6 Prozent rund 84.000 Euro erreichen. Wird der monatliche Beitrag auf 175 Euro erhöht und die Rendite auf 6,8 Prozent geschätzt, kann der Depotwert rechnerisch bis zu einer Million Euro betragen.

Allerdings relativiert sich dieser Betrag durch Inflation. Bei einer durchschnittlichen Teuerung von 2 Prozent jährlich hätte die errechnete Summe von 1.014.695 Euro in 64 Jahren nur eine heutige Kaufkraft von rund 285.709 Euro.

Offene Fragen zur Umsetzung

Noch sind zahlreiche Details unklar. Dazu gehören:

  • Welche Bildungseinrichtungen werden genau berücksichtigt?
  • Ob auch Kinder im Vorschuljahr (Kita) teilnehmen dürfen.
  • Wie hoch der jährliche Maximalbetrag für eigene Einzahlungen sein darf.
  • Welche Kosten für Verwaltung und Depotführung anfallen.

Selbst bei günstigen Anlageformen wie Aktien-ETFs ist mit etwa 0,2 Prozent jährlichen Kosten zu rechnen. Bei aktiv verwalteten Fonds könnten die Gebühren deutlich höher liegen. Unklar ist auch, wie die spätere Auszahlungsphase geregelt wird. Der Depotwert wird voraussichtlich nicht auf einmal ausgezahlt, sondern als monatliche Zusatzrente.

Ziel und Bedeutung der Reform

Mit der Frühstart-Rente will die Bundesregierung langfristig die private Altersvorsorge stärken. Kinder sollen frühzeitig an den Kapitalmarkt herangeführt werden, um von Zins- und Renditeeffekten über Jahrzehnte zu profitieren. Bis Ende des Jahres sollen Union und SPD die konkreten Eckpunkte festlegen. Dass der Starttermin rückwirkend auf den 1. Januar 2026 gelegt wurde, zeigt den politischen Willen, das Projekt zügig umzusetzen.

Die Frühstart-Rente könnte so zu einem wichtigen Baustein im deutschen Rentensystem werden – und den jüngeren Generationen erstmals einen echten Vorsprung beim Aufbau ihrer Altersvorsorge geben.

 Quelle: Berliner Morgenpost

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