Endlich zeigt sich der Sommer in Berlin von seiner besten Seite. Die Temperaturen steigen auf über 30 Grad. Viele zieht es nun an einen der zahlreichen Seen oder in die städtischen Strandbäder. Doch nicht jede Badestelle sorgt für Erholung. Einige Orte sind überfüllt, laut oder schlicht ungeeignet für eine entspannte Abkühlung. Wer den Tag wirklich genießen will, sollte die richtige Wahl treffen. Die folgenden Plätze gelten als überlaufen oder wenig empfehlenswert – und es gibt jeweils bessere Alternativen.
Inhaltsverzeichnis:
- Schlachtensee zwischen Müll und Menschenmengen
- Weißer See überfordert durch Massenansturm
- Plötzensee wird zur Freiluftdisco
- Erholung abseits der Massen möglich
Schlachtensee zwischen Müll und Menschenmengen
Der beliebte Schlachtensee im Südwesten Berlins lockt viele mit seiner Nähe zur S-Bahn und der idyllischen Lage. Die Realität ist ernüchternd. Bereits die Anreise mit der Bahn ist eine Herausforderung: vollgestopfte Waggons, Schweißgeruch und kein Platz.
Am See selbst erwartet die Besucher kaum Besseres:
- Die Uferzonen sind schmal und abschüssig.
- Liegeflächen bestehen oft aus einer Mischung aus Müll und Mulch.
- Bereits morgens treffen dort alkoholisierte Gruppen ein.
- Lautsprecherboxen und hitzige Wortgefechte stören die Ruhe.
Statt Naturerlebnis gibt es hier Gedränge, Lärm und Unrat. Wer eine Alternative sucht, sollte kleinere Seen in Brandenburg ins Auge fassen, etwa den rund 30 Kilometer entfernten Krumme Lanke.
Weißer See überfordert durch Massenansturm
Am Weißen See im Bezirk Pankow war das Baden einst ein stilles Vergnügen. Frühmorgens konnten Anwohnende ungestört ins Wasser steigen. Doch die Zeiten haben sich geändert. Heute darf nur noch am Strandbad Weißensee am Ostufer geschwommen werden.
Diese Einschränkungen haben Folgen:
- Das Strandbad wird zur einzigen legalen Badefläche.
- Die Besucherzahlen steigen bei schönem Wetter massiv.
- Mit der Straßenbahn ist das Areal leicht erreichbar – was den Ansturm noch verstärkt.
- Der schmale Strand reicht kaum aus, um alle Gäste aufzunehmen.
Trotz Cocktails und Beachbar bleibt vom einstigen Charme wenig übrig. Eine empfehlenswerte Alternative bietet das nahegelegene Strandbad Orankesee. Es ist zwar ebenfalls stark frequentiert, aber etwas großzügiger gestaltet. Wer mobil ist, findet am Bernsteinsee in Brandenburg deutlich ruhigere Bedingungen.
Plötzensee wird zur Freiluftdisco
Wer Entspannung sucht, ist am Plötzensee falsch. Schon die Anfahrt entlang der A100 ist laut und unangenehm. Der Eintritt ins Strandbad kostet am Wochenende 10 Euro. Dafür erhält man allerdings weniger Ruhe als erwartet.
Stattdessen erwartet Besucher:
- Ständiger DJ-Betrieb mit lauter Musik.
- Menschenmassen auf engem Raum.
- Eine Atmosphäre wie auf einem Open-Air-Festival.
Das Strandbad Plötzensee gleicht einer Partyzone mit Cocktailbar und Tanzfläche – nicht einem Erholungsort. Wer Techno meiden möchte, sollte lieber Richtung Flughafensee ausweichen. Der liegt rund 8 Kilometer entfernt, ist kostenlos zugänglich und frei von Musikbeschallung. Gastronomie fehlt, dafür gibt es Sandstrände, Ruhe und Platz.
Erholung abseits der Massen möglich
In Berlin ist der Badespaß nicht immer ein Vergnügen. Wer Ruhe, sauberes Wasser und Platz sucht, wird an bekannten Orten oft enttäuscht. Doch Alternativen existieren – sie liegen meist etwas außerhalb der Stadt.
Die besten Tipps auf einen Blick:
- Meiden Sie Schlachtensee, Weißer See und Plötzensee an heißen Tagen.
- Nutzen Sie kleinere, weniger bekannte Gewässer in Brandenburg.
- Verlassen Sie sich nicht auf zentrale Strandbäder – der Andrang ist dort zu groß.
Mit etwas Planung lässt sich die Sommerhitze trotzdem genießen – ohne Gedränge, Müll und Musiklärm.
Quelle: Berliner Zeitung